Schöllkraut Tinktur: Wirkungsvolle Hilfe gegen Warzen

Schellkraut pflanze

Schöllkraut Tinktur bekämpft zuverlässig Warzen, Hühneraugen und Hautpilze. Wir zeigen Dir, wie Du sie mit wenig Aufwand selber machen kannst.

Die Pflanze Schöllkraut

Schellkraut pflanze

Schöllkraut (Chelidonium majus) zählt zur Familie der Mohngewächse. Es blüht von Mai bis Oktober und erreicht Höhen von bis zu 70 Zentimetern.

Weitere Namen der mehrjährigen Pflanze sind unter anderem Blutkraut, Warzenkraut, Goldwurzel und Marienkraut.

Sein lateinischer Name Chelidonium stammt aus dem griechischen Wort Chelidon, das “Schwalbe” bedeutet. Den Überlieferungen nach erblühte Schöllkraut, wenn die Schwalben kamen und verwelkte, wenn sie im Herbst Richtung Süden flogen.

Die Blätter des Schöllkrauts sind fiederförmig mit eingekerbten Rändern. Ein dünner Wachsfilm schützt die Oberseite, während die Unterseite leicht behaart ist.

Seine vier gelben Blüten schließen sich bei Regen. Die eiförmige, grüne Kapselfrucht enthält die 2 Millimeter großen, zuckerhaltigen Samenkörner. Diese locken Ameisen, die die äußere Hülle fressen und die Samen freigeben.

Schöllkraut gedeiht auf stickstoffhaltigen, nährstoffreichen Böden an halbschattigen Orten und selbst bei Trockenheit. Es wächst oft am Waldrand, an Böschungen, Mauernspalten und Schutthalden.

Das besondere an Schöllkraut ist sein gelblicher, milchiger Saft.

Er ist im behaarten Stiel, in den Wurzeln und in den Blättern enthalten. Er schmeckt äußerst bitter, riecht streng und ist bei hoher Dosierung leicht giftig und ätzend.

Tipp!
Wenn Du im Sommer durch den Wald spazierst, läufst Du Gefahr, Schöllkraut mit Johanniskraut oder Ackersenf zu verwechseln. In der Tat sehen die Blüten der drei Pflanzen ähnlich aus. Jedoch ist der Saft des Johanniskrauts rot. Ackersenf erkennst Du dagegen an seinen spitzen Blättern.

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Letztes Update am April 25, 2024 3:41 pm

Inhaltsstoffe

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Schöllkraut sind Alkaloide, organische Säuren wie Apfel- und Zitronensäure, Kaffeesäureester, Flavonoide und Saponine.

Alkaloide (Berberin, Chelidonin, Chelerythrin)
  • antiseptisch
  • fungizid
  • entzündungshemmend
  • krampflösend
Apfelsäure, Zitronensäure
  • desinfizierend
Flavonoide
  • fungizid
  • krampflösend
  • antioxidativ
Saponine
  • entzündungshemmend
  • harntreibend
  • schleimlösend
  • hormonstimulierend

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Schöllkraut als Arzneimittel

Bereits in der Antike kannten die Gelehrten die mächtige Wirkung von Schöllkraut. Die alten Römer nutzten es zur Linderung von Zahnschmerzen, Hauterkrankungen und Gelbsucht.

Auch die Äbtissin Hildegard von Bingen erwähnt im 12. Jahrhundert in ihrer heilkundlichen Schrift Physica Schöllkraut zusammen mit Schweineschmalz als Heilmittel gegen innere Geschwüre. Sie betont jedoch auch seine giftige Wirkung.

Hieronymus Bock beschreibt in seinem Kräuterbuch 1539 Schöllkraut als Mittel gegen Menstruationsbeschwerden und Warzen.

Bei oralen Einnahme wirkt der Saft von Schöllkraut krampflösend und lindert Magen-Darm- sowie Gallenbeschwerden. Dafür sorgt die hohe Konzentration an Alkaloiden. Gleichzeitig schädigt er jedoch unter Umständen die Leber.

Aus diesem Grund dürfen Medikamente mit Schöllkrautextrakten in Deutschland seit 2008 nicht mehr als 2,5 Milligramm Alkaloide pro Tagesdosis enthalten. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA empfahl 2011, Schöllkraut nicht als Zutat von Arzneien zur oralen Einnahme zu verwenden.

Nichtsdestotrotz schwören einige Heilpraktiker immer noch auf die orale Anwendung von Schöllkraut. Wir empfehlen, Schöllkraut Tinkturen, Tees und Arzneien nur mit äußerster Vorsicht und nach Rücksprache mit einem Arzt oral einzunehmen.

Schöllkraut Tinktur gegen Warzen

Schöllkraut Tinkturen zur äußeren Anwendung sind ein probates Mittel gegen Warzen. Dazu zählen unter anderem Feigwarzen, Dornwarzen und Flachwarzen.

Warzen entstehen durch eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Der Virus kommt in über 100 Arten vor und wird durch direkten Hautkontakt oder kontaminierte Gegenstände übertragen. Durch kleine Hautverletzungen gelangt er in den Körper.

Die im Schöllkraut enthaltenen Alkaloide hemmen das Wachstum der Viren. Somit trocknet nach mehrmaliger Anwendung die Warze einfach aus.

Schöllkraut Tinktur erhältst Du in der Apotheke, im Reformhaus oder im Internet. Die meisten Schöllkraut Tinkturen enthalten Alkohol. Sie haben daher auf die Haut eine leicht austrocknende Wirkung.

Zur Anwendung trage die Schöllkraut Tinktur drei- bis viermal täglich auf die betroffene Stelle auf. Nach einigen Tagen verschwindet meist die Warze von selbst.

Tipp!
Schöllkraut wächst im Sommer in der freien Natur. Zur Behandlung von Warzen kannst Du auch den reinen Milchsaft aus dem Stängel verwenden. Da er leicht ätzend ist, achte jedoch darauf, dass er nicht in die Augen oder in den Mund gelangt.

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Schöllkraut Tinktur selber machen

Mit geringem Aufwand kannst Du Schöllkraut Tinktur selber herstellen.

Zutaten:

  • 100 g frisches oder getrocknetes Schöllkraut (ohne Wurzeln)
  • 200 ml Alkohol mit mindestens 40% Vol. Anteil (Weingeist, Wodka oder Doppelkorn)
  • ein Einmachglas
  • Kaffeefilter
  • eine Flasche aus dunklem Glas zur Aufbewahrung
  • ein Trichter

Herstellung:

    • Schritt 1: Zerkleinere das Schöllkraut und fülle es in das Einmachglas.

 

    • Schritt 2: Gieße den Alkohol hinein, bis die Pflanzenteile komplett bedeckt sind.

 

    • Schritt 3: Bewahre das Glas drei bis vier Wochen an einem sonnigen Ort auf. Schüttle es gelegentlich durch.

 

    • Schritt 4: Seihe mit einem Kaffeefilter die Mischung ab und entsorge die Pflanzenteile.

 

    • Schritt 5: Fülle die Tinktur mit einem Trichter in die braune Glasflasche um und bewahre Sie an einem Ort ohne direkte Lichteinstrahlung auf.

 

Quellen und weiterführende Links

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