Afrikanische schwarze Seife gilt als Wundermittel gegen gereizte, entzündete oder trockene Haut. Hier erfährst Du mehr darüber und wie Du schwarze Seife selber machen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Schwarze Seife – Herkunft und Inhaltsstoffe
Schwarze Seife stammt aus Westafrika. Ihre ursprüngliche Bezeichnung Ose Dudu bedeutet in der Yoruba-Sprache “schwarze Seife”.
Seit Jahrhunderten stellen sie die Seifenmacher in den Dörfern Nigerias, Ghanas, Togos und Benins nach überlieferten Rezepten her. Weitere lokale Namen sind Alata Simena, Anago Seife und Sabulun Salo.
So entsteht schwarze Seife
Die Asche aus getrockneten Palmenblättern, Kakaoschoten oder Kochbananenschalen, eine der Hauptzutaten, verleiht der schwarzen Seife ihre Farbe. Weitere Inhaltsstoffe sind Kokosöl, Sheabutter und Palmkernöl.
Kochbananenschalen enthalten viel Vitamin D und E, die die Haut pflegen und schützen.
Die Asche der Kakaoschoten lässt dagegen Hautverfärbungen verblassen.
Die nigerianische Seife Dudu Osun enthält zusätzlich Kamholz (Baphia nitida), das Holz eines lokalen Baums.
Die Rinde wird für die Seifenherstellung getrocknet und mit Mörsern zu einem feinen Pulver zerstampft. Die darin enthaltene Stoffe fördern die Regeneration der Haut.
Die Asche der Kochbananenblätter enthält Kaliumhydroxid, das zusammen mit Wasser Kalilauge bildet. Diese verseift genauso wie Natronlauge die Fette. Der traditionellen Methode nach kocht die Asche lange in einem Topf mit Öl und Regenwasser bei niedrigen Temperaturen.
So erkennst Du hochwertige schwarze Seife
Traditionell hergestellte Dudu Osun ist braun, etwas rau und durch die Pflanzenfasern unregelmäßig gefärbt.
Schwarze Seife fühlt sich weich an und duftet holzig und erdig. Du kannst aber auch dudu osun mit ätherischen Ölen oder Blüten kaufen.
Achte jedoch darauf, dass die Seife keine Parfüms enthält, die die Haut reizen können.
Im Handel findest Du aber oft glatte, einheitlich gefärbte schwarze Seife. Manchmal enthält sie auch zusätzliche Zutaten wie Aloe Vera, Honig oder Zitrone. Sie ist genauso gut, solange sie frei von Chemikalien ist!
Vermeiden solltest Du dagegen schwarze Seifen, die Aktivkohle enthalten. Zum einen ist die Wirkung von Aktivkohle als Kosmetikprodukt nicht nachgewiesen. Zum anderen bestehen sie unter anderem aus Derivaten von Polyäthylenglykol (PEG), die Schadstoffe binden.
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Was kann schwarze Seife?
Die westafrikanischen Völker kennen und nutzen seit Jahrhunderten die heilende Wirkung von schwarzer Seife.
Die Inhaltsstoffe von schwarzer Seife sind ein wahrer Balsam für Deine Haut.
Inhaltsstoff | Wirkung & Infos |
Kalium |
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Antioxidanten (Vitamin C, Vitamin B2, Flavonoide) |
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Vitamin D |
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Laurinsäure |
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Linolsäure |
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Capryl- und Caprinsäure |
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Folsäure |
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essentielle Fettsäuren (Omega-Fettsäuren) |
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Phytosterole |
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Anwendung von schwarzer Seife
Schwarze Seife ist weich und schäumt im Wasser gut. Reibe den Schaum beim Duschen oder beim Baden auf die Haut und lass ihn kurz austrocknen. Danach kannst Du ihn mit warmem Wasser abspülen.
Du kannst schwarze Seife auch für Deine Haare anstatt des Shampoos verwenden. Verteile den Schaum auf den Haaren, lass ihn ein paar Minuten einwirken und spüle ihn danach gründlich ab. Danach brauchst Du keine Haarkur!
Der Schaum von schwarzer Seife ist so fest, dass sie sich auch als Rasierschaum eignet. Anders als herkömmlicher Rasierschaum aus der Drogerie reizt Rasierschaum aus Dudu Osun nicht die Haut.
Schwarze Seife selber machen: Eine Anleitung
Wenn Du sichergehen willst, dass Deine schwarze Seife keine chemischen Zusätze enthält, kannst Du sie leicht selber machen. Mit diesem Rezept gelingt sie Dir ganz einfach.
Zutaten:
- 250 g Kokosöl
- 560 g Palmöl
- 100 g Sheabutter
- 400 ml destilliertes Wasser
- 130 g Asche von getrockeneten Kochbananenschalen oder Kakaoschoten
- Ätherische Öle (z.B. Patschuliöl, Zedernöl) oder Blüten (falls erwünscht)
Herstellung:
- Schritt 1: Verbrenne die Kochbananenschalen oder die Schoten im Backofen, bis Asche entsteht.
- Schritt 2: Lass die Asche in das lauwarme, destillierte Wasser einrieseln, bis sie sich auflöst.
- Schritt 3: Heize die Öle in einem Doppelkochtopf aus Stahl auf. Fülle dabei den Topf nur bis ungefähr zur Hälfte.
- Schritt 4: Gib die Lauge aus Wasser und Asche sowie die ätherischen Öle oder die Blüten hinzu.
- Schritt 5: Lass die Mischung kochen und rühre dabei weiter, bis sie andickt.
- Schritt 6: Fülle die Seife in die Formen und lass sie zwei Wochen lang aushärten.